Restaurierung unserer Kirche 2013–2016
In Vorbereitung auf unser Pfarrjubiläum 2017 und wegen der sich verschlechternden Bausubstanz wurde unsere Kirche in den Jahren 2013 bis 2016 restauriert.
Der Restaurierung gingen jahrelange Planungen des PGR voraus, vonseiten der Pfarre übernahmen Pfarrer Nikolaus Zvonarich und Markus Ebner die Bauaufsicht. Die Restaurierung wurde in Koordination mit dem Bundesdenkmalamt, dem Magistrat der Stadt Wien und dem Bauamt der Erzdiözese Wien finanziert und durchgeführt. Mit DI Rolf Neustädter wurde ein Architekt engagiert, der aus dem Pfarrgebiet kommt und das Gebäude kennt. Während der „heißen“ Bauphasen war unsere Pfarrgemeinde jeweils in Emmaus am Wienerberg zu Gast.
Erste Bauphase (2013)

Portal und Pforte der Kirche während der ersten Phase der Renovierung.
© Nico Trimmel
Risse in der Decke des Altarraums, ausgelöst durch Turmschwingung, vor der Renovierung.
© Nico Trimmel
Risse in der Wand der Kirche vor der Renovierung.
© Nico Trimmel
Abtransport der letzten Möbel, © Wolfgang Chalupsky 
Gähnende Leere, © Wolfgang Chalupsky 
Blick in die Apsis, © Wolfgang Chalupsky 
Blick vom Chor, © Wolfgang Chalupsky 
Choransicht, © Wolfgang Chalupsky
In einem ersten Schritt mussten die Möbel und Statuen aus der Kirche in Sicherheit gebracht werden.
Im Jahr 2013 erfolgte eine Mauertrockenlegung, sowie die Verlegung eines neuen Fußbodens samt Heizung und elektronischer Steuerung.
Die Pfarrkirche in Inzersdorf war mittlerweile an die 200 Jahre alt, und die Zeit setzte ihrem Gemäuer natürlich zu. Das größte Problem wurde durch das Grundwasser verursacht, das aus dem Boden in die Wände hochstiegt und für Nässe sorgte. Der Verputz begann zu bröckeln, die Temperaturen in der Kirche sanken und das angesammelte Wasser setzte dem Stein zu. Um dieses Problem zu lösen, rückten die Bauarbeiter mit einem Laserschneider an: Alle Wände wurden waagrecht durchschnitten – dem aufsteigende Wasser wurde der Weg abgeschnitten. Anschließend mussten die Wände zwei Jahre lang bis auf eine Höhe von etwa 120 cm unverputzt trocknen.

Der Boden muss raus, © Wolfgang Chalupsky 
„Verschüttet“, © Wolfgang Chalupsky 
Abrissarbeiten,
© Wolfgang Chalupsky

Eingangsbereich,
© Wolfgang Chalupsky
Weihwasserbecken an der durchschnittenen Wand, © Wolfgang Chalupsky 
Verpackte Säulen, © Wolfgang Chalupsky 
Tabernakel,
© Wolfgang Chalupsky
Heiße Arbeit, © Wolfgang Chalupsky 


Letzte Kabel werden verlegt, © Wolfgang Chalupsky 
Isolierung für die Fußbodenheizung, © Wolfgang Chalupsky 
Fußbodenheizung ist verlegt, © Wolfgang Chalupsky 
Fußbodenheizungskabel, © Wolfgang Chalupsky 
Fußbodenheizung, © Wolfgang Chalupsky 
Der neue Steinboden wird gelegt, © Wolfgang Chalupsky 
Pfarrer Nikolaus inspeziert den Arbeitsfortschritt, © Wolfgang Chalupsky 
Der neue Steinboden ist bald fertig, © Wolfgang Chalupsky 
© Wolfgang Chalupsky 
Bodenfliesen werden verfugt, © Wolfgang Chalupsky 
Exakte Endarbeiten an Steinbodenfliesen, © Wolfgang Chalupsky 
Endarbeiten an Steinbodenfliesen, © Wolfgang Chalupsky 
Letzte Arbeiten, © Wolfgang Chalupsky 
Die ersten Bänke stehen wieder, © Wolfgang Chalupsky
Weil es sich um eine Restaurierung und keine Renovierung handelt, sollte das Kirchengebäude großteils in den Ursprungszustand von 1820 versetzt werden. Der in den 1980er-Jahren errichtete Gang zwischen Sakristei und Kirchengewölbe wurde entfernt, der Fußboden entspricht nun optisch jenem, der vor dem Zweiten Weltkrieg vorhanden war. Hingegen wurden die Zugänge zu Kirche und Marienkapelle barrierefrei umgebaut.
Mehr dazu in: BLICKpunkt #01, 2013 – hier weiterlesen

Kabelsalat am zugemauerten Ex-Durchgang. © Wolfgang Chalupsky 
„Eingepackt“, © Wolfgang Chalupsky 
Arbeiter auf Gerüsten. © Wolfgang Chalupsky 
Deckengewölbe. © Wolfgang Chalupsky 
Chor. © Wolfgang Chalupsky 
Deckengemälde. © Wolfgang Chalupsky 
Kirchenturm. © Wolfgang Chalupsky 
Portal und Säulen. © Wolfgang Chalupsky 
Portal und Säulen. © Wolfgang Chalupsky 
Renovierung der Kirche. © Wolfgang Chalupsky 
Turmuhr
Zweite Bauphase (2015–2016)
In der zweiten Bauphase wurden der Innenausbau vorgenommen – die getrockneten Mauern erhielten ihr entgültiges Aussehen, eine neue Belichtung (Fa. Bartenbach) und Tonanlage wurden installiert. Zudem wurden Windfang und Marienkapelle neu gestaltet.

Orgel nach der Restaurierung und Erweiterung. © Nico Trimmel 
Orgel nach der Restaurierung und Erweiterung – Spielersicht. © Nico Trimmel 
Kirchenraum nach der Renovierung 2016. © Felix Mayer 
Domdekan Karl Rühringer segnet die neue Orgel. © Nico Trimmel 
Orgelbaumeister Johannes Rohlf und Organist Oswald Amtmann beim Anschneiden der „Orgel“-Torte. © Christine Sengseis
Die neue Orgel
Wenige Wochen vor Kriegsende drehten Bomber der Alliierten ihre Runden über Inzersdorf. Die Luftangriffe im Frühjahr 1945 hatten vor allem Bahngleise und Fabriken zum Ziel. Neben den umfangreichen Sachschäden waren Verletzte und Tote zu beklagen. Auch die Pfarrkirche Inzersdorf erlitt zwei Treffer. Alle sechs Fenster zerbarsten, das Vordach und der Chor wurden zerstört und das Hauptwerk der über hundert Jahre alte Orgel stark beschädigt. Fortan bestand die Inzersdorfer Orgel nur aus dem Rückpositiv, welches in die Brüstung des Chors versenkt ist. Ihre Wiederherstellung mit Spendengeldern blieb ein Traum, der über siebzig lange Jahre nicht zu Ende geträumt werden konnte.
Zum 800-Jahr-Pfarrjubiläum wurde die Orgel in die umfassende Kirchenrenovierung einbezogen und konnte dank finanzieller Mithilfe der Erzdiözese und der Stadt Wien realisiert werden. Im Jahr 2016 schuf Johannes Rohlf eine neue Orgel, wobei er das erhalten gebliebene alte Rückpositiv mit einbezog. Sie können hier Fotos vom Orgelbau direkt aus der Werkstatt sehen.
So wurde einer der letzten Kriegsschäden in Wien beseitigt – in 3.700 Arbeitsstunden. Bei der Orgelweihe am 20. November 2016 spielte der Organist Oswald Amtmann aus dem „Buch mit sieben Siegeln“ von Franz Schmidt.
Mehr dazu in: BLICKpunkt #10, 2016 – hier weiterlesen






